Scheitern oder Gelingen

Wettbewerb für Studierende und Alumni der ZHdK

Im Frühjahr 2014 hat die STEO Stiftung Kunst-Studierende und AbsolventInnen der Zürcher Hochschule der Künste eingeladen, Projekte zum Thema «Scheitern oder Gelingen» einzureichen. Eine zentrale Herausforderung, sowohl in der Ausbildung wie auch in der künstlerischen Praxis: neues Terrain ist nur über ein ständiges Zusammenspiel von Erfahrung, Experiment, Scheitern und Gelingen zu erreichen. Insgesamt 16 Projekte wurden vorgeschlagen. Zum Sieger wählte die Jury (Jürg Altherr, Laura Arici und Prof. Giaco Schiesser) das Projekt PREKARIA des Studio Prekär.


PREKARIA

Das Studio Prekär – Marie-Luise Lange und Jeroen Singer – realisiert die Video-Oper PREKARIA, frei übersetzt «Gesang des Prekären». Darin greift das Künstlerpaar, das 2012 von Zürich in die ostdeutsche Peripherie umzog, die dortigen Lebens- und Arbeitsumstände auf. Ortsansässige werden zu Gegenwart und Vergangenheit befragt sowie zur Wende, in der sich Hoffnung und Enttäuschung verdichteten. Auszüge der Interviews bilden einen ersten Erzählstrang der PREKARIA. Auf einer weiteren Ebene trägt der lokale Chor das Abkürzungsverzeichnis des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR vor. Die Aufzeichnung des Chors und Interviewfragmente werden durch professionelle Musiker verdichtet, die neue Motive einspielen. Alle diese Erzählstränge fügen sich zu einer mehrkanaligen Videoinstallation, in der zwischen scheinbar konträren Lebensmodellen und Positionen, zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem, Narrativem und Abstraktem neue Bezugspunkte entstehen.

Scheitern oder Gelingen
Studio Prekär: Marie-Luise Lange & Jeroen Singer, Foto: Lina Ruske